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Kosten steigen, Preise steigen, steigt das Ergebnis auch???

Inflationsprognose 7%!?

Aber wie sieht es wirklich aus, denn 4 Kostenblöcke gehen weit darüber hinaus: Wareneinsätze +20%, Mitarbeiter-Aufwände +12%, Energiekosten +85% und Zinsen sind 2022 schon von 3% auf 3,25% gestiegen. Aber 2023 wird’s erst richtig stressig…

Wir haben den Stresstest der Prodinger Tourismusberatung aufgegriffen und zwei Beispiele gerechnet!

Die Frage aller Fragen…

…ist, ob Auslastung gehalten werden kann oder womöglich gar sinkt und ob durchgeführte und geplante Preissteigerungen realisiert werden können.

Das könnte Kaffeesud-Lesen sein, aber wir haben 2 Fallstudien erstellt:

  • Die eine, wenn alles wie geplant läuft.
  • Die andere, wenn es anders kommt.

Das erste Beispiel:

Experten rechnen mit 9% bzw. 15% für 2022 & 2023 Erhöhung der Preise mit 100%-iger Durchsetzung.

Das sind in der Fallstudie ausgehend von 2021 EUR 110,- RevPOB (Revenue per occupied bed, also der durchschnittliche Netto-Logis-Erlös je Bettennächtigung) auf EUR 120,- im Jahr 2022 und nochmals erhöht auf EUR 138,- für 2023.

 

Dem gegenüber stehen die Kostensteigerungen:

Wareneinsatz F&B –  Speisen & Getränke:

  2021 2022 2023
Wareneinsatz je Nächtigung

EUR 24,-

EUR 29,-

EUR 31,-

Erhöhungen in %   +20% +8%

 

Wir – und die Prodinger Tourismusberatung – gehen von der Annahme aus, dass sich die extremen Preisanstiege aus 2022 einpendeln.

Mitarbeiter-Aufwand:

31,5 Mitarbeiter (bei 50 Zimmern mit kleinem Wellness)

  2021 2022 2023
Mitarbeiter-Aufwand je MA EUR 35.000,- EUR 39.000,- EUR 42.300,
Erhöhungen in %   +12% +9%

Die 12%-ige Erhöhung von 2021 auf 2022 entspricht einem Plus von EUR 285,- monatlich (brutto inkl. aller Nebenkosten) je Mitarbeiter.

Energiekosten: 

  2021 2022 2023
Energiekosten in absoluten Zahlen rund EUR 130.000,- rund EUR 250.000,- rund EUR 520.000,-
Energiekosten je Nächtigung EUR 7,- EUR 14,- EUR 28,-
Erhöhungen in %   +85% +110%

Hier wird in diesem Beispielbetrieb von einem FLOAT-Tarif ausgegangen, der 2021 noch von den niedrigen Energiepreisen profitierte und dadurch von den Preiserhöhungen bereits ab Frühjahr 2022 betroffen war. Insgesamt wird die Erhöhung der Energiepreise von 2021 auf 2023 mit 360% angenommen.

Zinsen:

Die Zinserhöhungen wurden auf Grundlage der Leitzins-Prognosen wie folgt angenommen:

  2021 2022 2023
Zinssatz 3% 3,25% 5%

Wir sind von einem Kredit ohne Zinsbindung ausgegangen.

Außerdem: In der Fallstudie wurden keine Förderungen angenommen!

Wie wirkt sich das im GOP und im Ergebnis vor Steuern aus?

  2021 2022 2023
GOP EUR 902.100 27% EUR 820.600 23% EUR 891.100 21%
DB V (Ergebnis vor Steuern) EUR 240.600 7% EUR 150.100 4% EUR 119.800 3%

Dann fällt der GOP zwischen 2021 und 2022 um 4 Prozentpunkte auf 23% und das Ergebnis vor Steuern um 3 Prozentpunkte auf 4%. 2023 verringern sich die Prozente nochmals, dennoch bleibt ein positives Ergebnis vor Steuern, obwohl eine AFA von über EUR 400.000,- berücksichtigt ist.

Hier geht’s zur vollständigen Berechnung.

 

Und was, wenn es anders kommt?

Wenn die Auslastung 2023 nicht gehalten werden kann & die geplante Preisdurchsetzung bis 2023 nicht realisiert werden kann, dann haben wir auch eine Fallstudie parat und die sieht leider anders aus…

2022 war in vielen Regionen ein relativ gutes Jahr

Viele Betriebe haben die Preise um 9% erhöhen und durchsetzen können. Die Auslastung ist – zumindestens in der Ferienhotellerie – relativ stabil geblieben.

2023 – ein unsicheres Jahr?

Sollte sich die Nachfrage verringern und die Auslastung um 3 Prozentpunkte zurückgehen und gleichzeitig die Preiserhöhung nicht durchgesetzt werden können, schaut es folgendermaßen aus:

Annahme:

  • gleiches Preisniveau wie 2022, also für 2023 ebenfalls EUR 120,- RevPOB (durchschnittlicher Netto-Logis-Erlös je Bettennächtigung)
  • Die Kosten bleiben gleich, da auf die sinkende Nachfrage nicht 100-ig reagiert werden kann.

Was ist dann das Ergebnis?

GOP nur knapp positiv mit 5% vom Umsatz, aber das Ergebnis vor Steuern sackt ab auf einen Verlust von -17% bzw. rund EUR -590.000,-. Das heißt die Zinsen und Tilgung können nicht mehr geleistet werden!!!

Hier geht’s zur vollständigen Berechnung.